Verbesserte Geschmackswahrnehmung bei Krebspatient*innen nach der Chemotherapie durch Homoeriodictyol

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finanziert durch den Wiener Wissenschafts-, Technologie- und Forschungsfond (WWTF), in Kooperation mit der Universitätsklinik für Frauenheilkunde (Medizinischen Universität Wien) und dem Department für Ernährungswissenschaften (Universität Wien)

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Chemotherapie führt bei vielen KrebspatientInnen zu Geschmacksstörungen, die sich negativ auf den Appetit, die Ernährung und die Lebensqualität auswirken. Obwohl Geschmacksstörungen eine bekannte Nebenwirkung von Chemotherapeutika sind und sich sogar auf die Sterblichkeit der PatientInnen auswirken können, ist noch unklar, wie Chemotherapeutika Geschmackszellen beeinflussen. Zudem gibt es bisher keine effektiven Therapien. Durch Chemotherapeutika verursachte Geschmacksstörungen werden oft als stark bitterer Geschmack beschrieben. Da Homoeriodicytol (HED) zu den stärksten bisher bekannten bitter-maskierenden Stoffen zählt, soll dieses Projekt zeigen, ob und wie HED KrebspatientInnen helfen kann, den verstärkten Bittergeschmack zu lindern. In einer klinischen Studie erhalten PatientInnen, die an einer verstärkten Bitterwarhnehmung leiden, eine Mundspüllösung mit HED, mit der sie mehrmals täglich vor dem Essen den Mund spülen. Die Effekte von HED auf die Geschmackswahrnehmung, die Nahrungsaufnahme und die Körperzusammensetzung werden erfasst. Zusätzlich wird die Wirkung von Chemotherapeutika und HED auf Geschmackszellen mit Hilfe eines 3D-Zellkulturmodells von Geschmacksknospen erforscht. Die fachliche Kombination von Onkologie, Molekularbiologie und Ernährungswissenschaften, wird dazu beitragen, zugrundeliegende Wirkmechanismen von Chemotherapeutika und HED auf die Geschmackswahrnehmung aufzuklären und einen neuen Ansatz zur Therapie von Chemotherapie-bedingten Geschmacksstörungen verfolgen.